Dialog praktisch
Dialog grundsätzlich
Wer sich auf den Dialog einlässt, erlebt dies in der Regel als persönliche Bereicherung. Dennoch geht es bestimmt nicht um "Kuscheldialog" oder die leichtfertige Behauptung: "Wir glauben doch alle an einen Gott". Denn jede Religion enthält ihren eigenen Wahrheitsanspruch. Jeder gläubige Mensch ist der Wahrheit seines Glaubens verpflichtet.
Insofern spitzen sich hier die Fragen des Zusammenlebens in besonderer Weise zu: Können wir die Anderen gelten lassen? Ist es unsere religiöse Pflicht, uns von den anderen abzugrenzen - oder sollen wir auf sie zugehen? Wie kann überhaupt ein gutes Miteinander entstehen? Dazu gehört auch die Frage, wie wir im Dialog unsere Identität bewahren.
Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Respekt vor der Überzeugung des anderen und der Toleranz gegenüber seiner Religionsausübung. Auch wenn der Staat die freie Ausübung der Religion garantiert, sind die Gläubigen und die Religionsgemeinschaften zu einer eigenen Klärung herausgefordert.
Wichtig ist auch die Frage nach der gemeinsamen Weltverantwortung: Wir
setzten uns gemeinsam ein für ein friedliches Miteinander der Menschen in einer Stadt der Vielfalt. Als religiöse Menschen wollen wir möglichst ein Vorbild sein für den Umgang mit
Unterschieden. Ausserdem setzen wir usn wo möglich ein für das Gemeinwesen, für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung vor Ort.